Kobudō
Kobudō (jap. 古武道, dt. „alte Kriegskunst“) bezeichnet die Kampfkunst mit den auf Okinawa entwickelten Bauernwaffen, beispielsweise das Sai (eine Art Dreizack), das Nunchaku (kurzer Dreschflegel), der Bō (ein 182 cm langer Stab), die Kama (landwirtschaftlich genutzte Sichel), der Tonfa (Schlagstock) oder Tekkō (Schlagring). Speziell in Deutschland wurde durch Georg Stiebler der Hanbō (90–100 cm langer Stab, halbes Bō) als weitere Waffe etabliert, da diese Waffe eine gute Ergänzung zum Karate- und Jiu-Jitsu-Training bildet.
Weitere Waffen waren Timbei und Rōchin (Schild aus Schildkrötenpanzern und kurze Hellebarde), Wēku (Paddel) oder Suruchin (Seil mit Gewichten an den Enden).
Die Entwicklung des Kobudō wird zum einen der „Arbeiterschaft“ Okinawas zugeschrieben, aber auch dem Adel und den Beamten. Dies wird besonders bei den Ursprüngen der Katas ersichtlich, denn diese wurden von Beamten oder Adeligen entwickelt.
In japanischen Schriften wird Kobudō oft im Sinn von Koryū benutzt; die hier angegebene Bedeutung ist dagegen im westlichen Sprachgebrauch vorherrschend.
Der Bō (japanisch 棒, dt. Stock), auch Langstock, ist eine Schlagwaffe aus Okinawa, Japan, lokal in Okinawa-Gegenden als Kun (jap. 棍) bekannt, die beispielsweise im Bujinkan, im Kobudō, in verschiedenen Schulen des Koryū, aber auch in bestimmten Karate-Stilen eingesetzt wird. Die Kampftechnik mit dem Bō wird als Bōjutsu bezeichnet.
Das Sai (jap. 釵) oder auch Saigabel ist eine Waffe aus Okinawa, die unter anderem im Kobudō und Karate Verwendung findet. Das Manjisai ist eine Variante des Sai. Die Jitte ist eine dem Sai ähnliche Waffe, welche unter anderem im Koryū trainiert wird.
Das Sai ist ähnlich aufgebaut wie eine Gabel oder ein Dreizack und ist kein, wie irrtümlich oft behauptet wird, landwirtschaftliches oder aus dem Fischfang entstandenes Arbeitsgerät.